Guten Morgen Herr Woyzeck. Zuerst möchte ich mich dafür bedanken, dass Sie zu einem Interview für die Tageszeitung der Gemeinde St.Michel zugestimmt haben. Wie fühlen Sie sich denn heute?
Einen wunderschönen guten Morgen Frau Sorg. Ich habe noch so viel zu tun (geht im Zimmer nervös auf und ab) und geschlafen habe ich sehr schlecht auf diesen unbequemen Eisenbetten. In der Nacht habe ich wieder die Freimaurer gehört. Sie haben gesagt, dass sie mich möglicherweise zu meiner geliebten Marie bringen können.
Achso, haben Sie das? Und was haben Sie drauf geantwortet?
Natürlich habe ich verneint. Jeder weiss darauf Freimaurer nur angsteinflössend sind und man ihnen nicht vertrauen darf.
Sagen Sie einmal, Monsieur Woyzeck, weshalb habe sie denn das ihrer geliebten Marie angetan?
Der Betrug hat mein Herz zerrissen. Ich liebe habe Sie so unglaublich fest und kann ihre Untreue verstehen. Was bin ich schon? Ein armer lausiger Soldat, der ihr nicht das bieten kann, was sie verdient. Sie verdient solch wunderschöne Ohrringe und einen Mann, der Zeit für sie hat und sich nicht mit drei Berufen abschuften muss, damit sie sieben Tage in der Woche nur Kartoffeln essen kann. Andererseits ist jeder Mensch von Natur aus gut…
Würden Sie also sagen, ihre Tat, weswegen Sie jetzt zu einer lebenslänglichen Haft und Betreuung in der Psychiatrie verurteilt wurden, ist von Natur aus gut?
Ich hatte keine andere Wahl Frau Sorg! (Fängt an Frau Sorg zu rütteln)
Solche Überlegungen stehen mir nicht zu. Die Stimmen haben es mir befohlen. Ich kann ihre Befehle nicht mit meiner Subjektivität beurteilen. Sie wisse, was das Beste ist.
Wer sind denn diese Stimmen?
Ich weiss es nicht. Manchmal sind es die Freimaurer, das sind die Einzigen, denen ich eine Bitte abschlagen darf. Ansonsten kenne ich die Stimmen nicht und darf ihnen auch nicht widersprechen, ansonsten werde ich bestraft.
Wie meinen Sie «bestraft»?
Naja, ich werde gestresster. Manchmal lassen sie mich auch nur noch Marie sehen…
Ach, meine geliebte Marie. (Hält sich am Kopf) Wer hat dir das denn nur angetan? Wenn ich doch nur wüsste, wessen Stimme mir diese Tat befohlen hat.
Was ist denn mit ihrem Sohn? Vermissen Sie ihn?
Er ist bei dem Idioten besser aufgehoben. Was will er denn bitte hier drin? (wird angespannt)
Sie haben Recht…Lassen wir nun dieses Thema einmal bei Seite. Wie gefällt es Ihnen denn hier in Ihrem neuen zu Hause?
Es gefällt mir nicht. Ich muss arbeiten gehen. Der Hauptmann wartet bestimmt schon auf mich, dass ich ihn rasiere. Ich darf aber häufig mit dem Doktor sprechen. Er probiert mich von den Erbsen wegzukriegen, aber mein Körper hat sich zu fest an diese Ernährung gewöhnt und nun muss ich immer, wenn ich eine andere Speise als Erbsen zu mir nehme, erbrechen. Es ist einfacher mich Erbsen essen zu lassen, als jeden Tag mein Zimmer von Erbrochenen zu putzen. So haben es jedenfalls die Leute hier gesagt. Wegen meiner Ernährung bleibt mir nicht mehr so lange zu leben, aber das ist nicht schlimm. Danach bin ich wenigstens bei meiner Marie, denn hier die Erd ist höllenheiss, mir eiskalt, eiskalt, die Hölle ist kalt.
Was meinen Sie denn damit?
Therapeutin von Franz Woyzeck: Tut mir leid Frau Sorg, ihre Besprechungszeit ist um. Sie müssen nun die Anstalt verlassen. Herr Woyzeck braucht Ruhe und isst danach sein Erbspüree, bevor ihn seine Frau Marie besucht.
Einen wunderschönen guten Morgen Frau Sorg. Ich habe noch so viel zu tun (geht im Zimmer nervös auf und ab) und geschlafen habe ich sehr schlecht auf diesen unbequemen Eisenbetten. In der Nacht habe ich wieder die Freimaurer gehört. Sie haben gesagt, dass sie mich möglicherweise zu meiner geliebten Marie bringen können.
Achso, haben Sie das? Und was haben Sie drauf geantwortet?
Natürlich habe ich verneint. Jeder weiss darauf Freimaurer nur angsteinflössend sind und man ihnen nicht vertrauen darf.
Sagen Sie einmal, Monsieur Woyzeck, weshalb habe sie denn das ihrer geliebten Marie angetan?
Der Betrug hat mein Herz zerrissen. Ich liebe habe Sie so unglaublich fest und kann ihre Untreue verstehen. Was bin ich schon? Ein armer lausiger Soldat, der ihr nicht das bieten kann, was sie verdient. Sie verdient solch wunderschöne Ohrringe und einen Mann, der Zeit für sie hat und sich nicht mit drei Berufen abschuften muss, damit sie sieben Tage in der Woche nur Kartoffeln essen kann. Andererseits ist jeder Mensch von Natur aus gut…
Würden Sie also sagen, ihre Tat, weswegen Sie jetzt zu einer lebenslänglichen Haft und Betreuung in der Psychiatrie verurteilt wurden, ist von Natur aus gut?
Ich hatte keine andere Wahl Frau Sorg! (Fängt an Frau Sorg zu rütteln)
Solche Überlegungen stehen mir nicht zu. Die Stimmen haben es mir befohlen. Ich kann ihre Befehle nicht mit meiner Subjektivität beurteilen. Sie wisse, was das Beste ist.
Wer sind denn diese Stimmen?
Ich weiss es nicht. Manchmal sind es die Freimaurer, das sind die Einzigen, denen ich eine Bitte abschlagen darf. Ansonsten kenne ich die Stimmen nicht und darf ihnen auch nicht widersprechen, ansonsten werde ich bestraft.
Wie meinen Sie «bestraft»?
Naja, ich werde gestresster. Manchmal lassen sie mich auch nur noch Marie sehen…
Ach, meine geliebte Marie. (Hält sich am Kopf) Wer hat dir das denn nur angetan? Wenn ich doch nur wüsste, wessen Stimme mir diese Tat befohlen hat.
Was ist denn mit ihrem Sohn? Vermissen Sie ihn?
Er ist bei dem Idioten besser aufgehoben. Was will er denn bitte hier drin? (wird angespannt)
Sie haben Recht…Lassen wir nun dieses Thema einmal bei Seite. Wie gefällt es Ihnen denn hier in Ihrem neuen zu Hause?
Es gefällt mir nicht. Ich muss arbeiten gehen. Der Hauptmann wartet bestimmt schon auf mich, dass ich ihn rasiere. Ich darf aber häufig mit dem Doktor sprechen. Er probiert mich von den Erbsen wegzukriegen, aber mein Körper hat sich zu fest an diese Ernährung gewöhnt und nun muss ich immer, wenn ich eine andere Speise als Erbsen zu mir nehme, erbrechen. Es ist einfacher mich Erbsen essen zu lassen, als jeden Tag mein Zimmer von Erbrochenen zu putzen. So haben es jedenfalls die Leute hier gesagt. Wegen meiner Ernährung bleibt mir nicht mehr so lange zu leben, aber das ist nicht schlimm. Danach bin ich wenigstens bei meiner Marie, denn hier die Erd ist höllenheiss, mir eiskalt, eiskalt, die Hölle ist kalt.
Was meinen Sie denn damit?
Therapeutin von Franz Woyzeck: Tut mir leid Frau Sorg, ihre Besprechungszeit ist um. Sie müssen nun die Anstalt verlassen. Herr Woyzeck braucht Ruhe und isst danach sein Erbspüree, bevor ihn seine Frau Marie besucht.